Georg Anton Friedrich Ast (1778-1841), deutscher Philosoph
- Das Sein
Der Urbegriff und die Wesenheit aller Dinge ist das Sein: das Ewige, Unendliche und Unbedingte, das, alles erschaffend, selbst unerschaffen ist, die Fülle des Lebens aufschliessend, stets in seiner unveränderlichen Einfachheit beharrt, selbst durch nichts bedingt wird.
Richard Avenarius (1843-1896), deutscher Philosoph
- Urteilen
Der Grund der Neigung, über die Dinge, die neuen wie die alten, so zu urteilen, wie man einmal zu urteilen gewohnt ist, die Ursache also der häufigen Gewohnheitsreaktionen, liegt in dem Streben unserer Seele, eine aufgegebene Leistung mit dem geringsten Kraftmass zu vollziehen.
Hans Herbert von Arnim (*1939), deutscher Staatsrechtler
- Staat und Politik
Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen - mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde.
Achim von Arnim (1781-1831), deutscher Dichter
- Erziehung
Einen Menschen zum Menschen erziehen zu wollen, ist eitel menschlicher Kram, zum Menschen ist er von Gott geschaffen, dass aber die Seinen ihm den ganzen geschichtlichen Reichtum, den sie überkommen und gesammelt haben, als gute Hausväter treulich überliefern, das ist Erziehung.
Achim von Arnim (1781-1831), deutscher Dichter
- Wunder
Wie oft soll es gesagt werden, dass wir von Wundern umgeben sind, insofern wir Geistesgröße genug haben, sie zu erfassen, ob wir sie immer merken und des Moments bewusst sind und gedenken, das ist gleichgültig.
Ernst Moritz Arndt (1769-1860), deutscher Publizist und Dichter
- Sprache
Wer seine Sprache nicht achtet und liebt, kann auch sein Volk nicht achten und lieben; wer seine Sprache nicht versteht, versteht auch sein Volk nicht, denn in den Tiefen der Sprache liegt alles innere Verständnis und alle eigenste Eigentümlichkeit des Volkes verhüllt.
Hannah Arendt (1906-1975), deutsch-amerikanische Politologin
- Vergangenheitsbewältigung
Wie schwer es sein muss, hier einen Weg zu finden, kommt vielleicht am deutlichsten in der gängigen Redensart zum Ausdruck, das Vergangene sei noch unbewältigt, man müsse erst einmal daran gehen, die Vergangenheit zu bewältigen. Dies kann man wahrscheinlich mit keiner Vergangenheit, sicher aber nicht mit dieser. Das höchste, was man erreichen kann, ist zu wissen und auszuhalten, dass es so und nicht anders gewesen ist, und dann zu sehen und abzuwarten, was sich daraus ergibt.
Jürgen Fliege, TV-Pfarrer
- Made in Germany
Natürlich werbe ich für mein Vaterland. Wir waren immer stolz auf Made in Germany. Das heisst, übersetzt für einen Pfarrer, der von Technik nicht viel versteht: Made in Germany - auf uns kannst du dich verlassen.
Matthias Brodowy , Kabarettist
- denglisch-babylonisches Sprachgewirr
Hinter einem denglisch-babylonischen Sprachgewirr kann man sich wunderbar verstecken, Wissenslücken vertuschen und Kompetenz vorgaukeln. Unterm Strich bleibt allerdings oft nur heisse Luft. Der Gebrauch der eigenen Sprache ist hingegen nicht nur eine Frage der Kultur, sondern auch der Ehrlichkeit: Ich will, dass man mich versteht!
Andreas Altmann, Schriftsteller
- Deutsche Sprache
Was ich aber am meisten liebe, ist die deutsche Sprache. Ich kann in ihr meinen Traum leben, in ihr bin ich zum Schriftsteller geworden. Sie ist für mich das Tor zur Welt.
Götz Alsmann, Musiker, Entertainer und Moderator
- Deutsch im Radio
Wer als deutscher Musiker in holperigem Schulenglisch oder in rudimentär nachempfundenem US-Ghetto-Slang singt und sich dabei im Nachempfinden einer ausgeliehenen Gefühlswelt übt, hat weitaus grössere Chancen mit seiner Musik ins hiesige Radio zu kommen als einer, der sich der deutschen Sprache bedient.
Rolf Aldag (*1968) deutscher Radrennfahrer
- Doping
Du hast drei Möglichkeiten: Du warst es nicht, dann brauchst du auch nichts zugeben. Oder du warst es und gibst es zu. Oder aber du warst es und gibst es nicht zu. Dann allerdings wirst du nie Ruhe kriegen. Ich weiß, wie das ist, ich habe selbst zehn Jahre lang gelogen.
Max Frisch
- Reisen
Warum reisen wir? Auch dies, damit wir Menschen begegnen, die nicht meinen, dass sie uns kennen ein für allemal; damit wir noch einmal erfahren, was uns in diesem Leben möglich sei - es ist ohnehin schon wenig genug.
Max Frisch
- Ende der Liebe
Unsere Meinung, dass wir das andere kennen, ist das Ende der Liebe, jedesmal, aber Ursache und Wirkung liegen vielleicht anders, als wir anzunehmen versucht sind - nicht weil wir das andere kennen, geht unsere Liebe zu Ende, sondern umgekehrt: weil unsere Liebe zu Ende geht, weil ihre Kraft sich erschöpft hat, darum ist der Mensch fertig für uns.